Was ist Burnout?

Beim Burnout handelt es sich um eine schwerwiegende persönliche Krise, bei der sich mehrere Störungsbilder gegenseitig überlagern können, was eine eindeutige Diagnose erschwert. Zu den klaren Auslösern des Burnout zählt ein hoher Stresslevel, der über lange Zeit bestehen bleibt. Dieser kann von außen an den Betroffenen herangetragen werden, beispielsweise in Form von großem Stress am Arbeitsplatz.

Persönliche Faktoren spielen beim Entstehen von Burnout ebenfalls eine große Rolle. Individuelle Tendenzen, wie beispielsweise Perfektionismus oder mangelhaftes Abgrenzen von fremden Erwartungen sorgen für hohen Stress bei den Betroffenen. Phasen mit besonders hohem Stress gehören zum Leben dazu. Gefährlich wird dies vor allem dann, wenn Stressphasen nicht mehr durch Regenerationsphasen abgelöst werden.

Ein typisches Burnout-Anzeichen ist, dass auch Erholungsphasen nicht mehr zur Wiederherstellung von Wohlbefinden, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit ausreichen. Gerade permanente Überforderung durch unerfüllbare Aufgaben, hohen Zeitdruck und ein schlechtes Betriebsklima erhöhen die Chance auf das „Ausbrennen“. Mit dem Verlust der Regenerationsfähigkeit kommt es zu einem totalen Erschöpfungszustand, der die eigene Lebensbewältigung massiv erschwert.

Abgrenzung von anderen Erkrankungen

Von Burnout wird erst dann gesprochen, wenn keine andere Krankheit zugrunde liegt, welche die Berufsunfähigkeit auslöst, beispielsweise eine (Erschöpfungs-) Depression. Zu Diagnose ist daher auch der Gang zum Hausarzt als erster Ansprechpartner unerlässlich. Betroffene haben davor oftmals Angst, da der Arztbesuch als „Outing“ gilt. Dennoch ist es sehr wichtig den Arztbesuch nicht zu lange aufzuschieben und die Krankheit Ernst zu nehmen. Oftmals stellen Ärzte sofort eine Krankschreibung aus, damit der Betroffene behandelt werden kann und sich wieder erholt.

Bekommen nur Arbeitnehmer einen Burnout?

Offiziell ja! Denn seit Januar 2022 steht fest: Burnout soll nur im Arbeitsumfeld als Syndrom diagnostiziert werden. Die WHO hat das Burnout-Syndrom in die ICD-11 aufgenommen – ICD ist die International Classification of Disease, ein international anerkanntes Klassifikationssystem für Gesundheitsstörungen. An ihr orientieren sich sowohl Ärzte wie auch Krankenversicherungen, wenn sie Diagnosen verschlüsseln.

Burnout wird nun definiert als Syndrom aufgrund von „Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann“. Gekennzeichnet ist Burnout dabei durch 3 Dimensionen:

  • ein Gefühl von Erschöpfung
  • eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job
  • ein verringertes Leistungsvermögen im Beruf

Hier sieht man, dass Erschöpfungszustände verursacht durch andere, private Lebensumstände (z.B. Pflege von Angehörigen) nicht unter die offizielle Burnout-Definition fallen, auch wenn die Betroffenen unter den gleichen psychischen und physischen Problemen leiden.

Hilfe braucht jeder – egal woher der krankmachende Stress kommt

Für mich als Coach und Therapeutin ist es erstmal vollkommen egal, woher mein Klient seinen negativen Stress hat! Hilfe braucht jeder und es ist unwichtig, ob der negative Stress vom Arbeitsumfeld kommt, von der Lebenssituation als Alleinerziehende oder von der Belastung als pflegende Angehörige. Zögern Sie daher bitte nicht, um Hilfe zu fragen, sollten Sie den Eindruck haben, dass einige der Burnout-Anzeichen auf Sie zutreffen.